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Weißer Belag auf Schokolade Warum entsteht selbst bei hochwertiger Schokolade manchmal weißer Belag?

Woran man qualitativ hochwertige Schokolade erkennt, wie man diese richtig lagert und warum auf der Schokolade manchmal ein weißer Belag entsteht und ob man diese dann noch essen kann, das weiß Chocolatier Michael Dillinger.

Stand: 31.10.2023

Schokolade auf einem Brett. | Bild: mauritius images / Tetra Images / Mike Kemp

Kann ich Schokolade mit weißem Belag noch essen?

Da muss man unterscheiden: Ist es eine mit Sahne gefüllte Schokolade, könnte es sein, dass es sich um Sporen handelt – das wäre dann ein eher weicher, flauschiger Belag – in dem Fall sollte man die Schokolade nicht essen.
"Aber, wenn Sie eine pure Tafelschokolade haben, dann kann es sein, dass es ein Sugarbloom ist oder ein Fettreif, heißt, der Zucker- oder der Fettbestandteil hat sich etwas gelöst", sagt Dillinger. Ist die Schokolade schön dunkel und glänzend, war sie durchgehend richtig temperiert. Alle Kakaobestandteile sind im Einklang und miteinander gebunden. Wird die Schokolade aber beispielsweise zu warm und erstarrt dann wieder, dann ist dieses Verhältnis in Disharmonie und das erkennt man dann an der Optik. "Man kann sie essen, gar keine Frage, es ist aber optisch nicht mehr so schön – es ist also ein Schönheitsfehler", sagt Dillinger.

Wie erkennt man qualitativ hochwertige Schokolade?

Ausgehend von der Zartbitter-Schokolade erkennt man eine hochwertige Schokolade an einer satten, kräftigen dunklen Farbe. Natürlich spielt auch der Glanz eine Rolle. "Da kann es natürlich sein, dass es von richtig glänzend bis Seidenglanz geht, das liegt aber unter Umständen auch an der Form", erklärt Michael Dillinger. Wenn sie dann beim Brechen noch richtig schön knackt, verspricht das einen hohen Kakaoanteil, was wiederum ein Qualitätsmerkmal ist.

Schokolade richtig lagern

"Das kommt auf die Jahreszeit an, das kann man nicht so pauschal sagen", weiß Dillinger. "Grundsätzlich ist zu beherzigen, dass die Schokolade ein anspruchsvoller Rohstoff ist." Das muss man sowohl bei der Herstellung als auch beim Verzehr beachten. Gerade im Sommer neigt man dazu, Schokolade im Kühlschrank zu lagern, da sie sehr schnell schmilzt, was daran liegt, dass der Schmelzpunkt der Schokolade, der Punkt an dem sie beginnt weich zu werden, bei 30 Grad liegt. Allerdings ist Schokolade hygroskopisch, also wasseranziehend und da der Kühlschrank eine feuchte Umgebung ist, zieht die Schokolade diese Feuchtigkeit auch an.
Ebenso nimmt Schokolade Gerüche an. "Das heißt, wenn Sie ihren Kühlschrank schön voll haben, kann es sein, dass die Schokolade noch was annimmt und das sollte nicht der Wunsch des Genießers sein", so Dillinger. Erfrischende Produkte mit Minze beispielsweise, kann man jedoch trotzdem gut verpackt im Kühlschrank lagern, da hier die Kühle zum Genuss beiträgt.
Ansonsten trocken, lichtgeschützt bestmöglich in einem Vorratsraum ordentlich lagern. Der Experte rät auch dazu, nicht auf Vorrat zu kaufen. Denn Schokolade wird mit der Zeit nicht besser, eher nimmt sie an Qualität ab. "Es gibt ein MHD, aber es ist generell kein Langlebeprodukt. Das ist eigentlich schade, denn es ist ein hochwertigeres und teureres Lebensmittel." Besser ist es, sich genau zu überlegen für wann man die Schokolade braucht und dann einen vernünftigen Zeitraum für den Kauf zu wählen.

Kuvertüre gräulich

Kleiner Back-Tipp vom Profi: Wird ihre Kuvertüre auch manchmal etwas gräulich? Unser Experte weiß warum: "Wenn sie einen zu warmen Kuchen mit echter Kuvertüre überziehen, wird die Kuvertrüre auch leicht gräulich", so Dillinger. Also das nächste Mal lieber abwarten, bis der Kuchen komplett ausgekühlt ist.


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